CAD-Büro als unterstützender Partner

Arbeitsteilung: Jeder macht was er am besten kann

Viele Architekten und Planer erstellen immer noch ihre technischen Pläne selbst, um Kosten zu sparen und setzen dabei auf die guten alten Programme. Leider sind diese mittlerweile veraltet und im Vergleich zu aktuelleren Programmen bieten sie nur beschränkte Funktionen. Man sollte dabei bedenken, dass die Zeit, in der man sich in neue, komplexe Aufgaben einarbeiten muss, für einen Ingenieur sehr kostenintensiv sein kann. Stattdessen könnte er sich um das Vorantreiben des Projektes kümmern und den Kunden mit Kommunikation und dem Einhalten von Terminen zufriedenstellen. 

Das Outsourcing von zeitintensiven und kostspieligen Aufgaben an ein externes Büro kann durchaus gewinnbringend sein. Es erfordert aber zunächst Mut etwas abzugeben und Vertrauen in die Fähigkeiten eines externen Partners. „Warum sollte ich einen Externen holen? Stattdessen stelle ich mir jemanden an, der mir gelegentlich etwas Arbeit abnimmt“, denken die meisten Planungsbüros. Da ich selbst aus einem Angestelltenverhältnis komme und sehr oft erlebt habe, wie viele Angestellte ohne Eigeninitiative durch den Tag kommen und ohne Anweisungen nichts weiter machen, als nur auf den Chef zu warten, ist es für mich logisch, warum ich davon abraten würde. Wenn man das Ganze wirtschaftlich betrachtet, hat der Angestellte Anspruch auf sein Gehalt, auch wenn gerade nichts zu tun ist. Er hat Anspruch auf seinen Urlaub, auf bezahlte Krankheitstage, auf Weiterbildung auf Kosten des Unternehmens und viele weitere Privilegien. Ein externer Partner hat  diese Ansprüche nicht. Stattdessen ist er bemüht, seinen Kunden zufriedenzustellen, um weitere Aufträge zu erhalten. Er ist flexibel einsetzbar und versucht durch Eigeninitiative dem Kunden so viel unnötige Arbeit wie möglich abzunehmen. Oft hat man etwas Bedenken, etwas Neues auszuprobieren und macht es so, wie man es schon immer gemacht hat. 

Zeiten ändern sich, Innovationen schreiten voran, es werden neue Wege zu einer besseren Produktivität erschlossen. Wettbewerbsfähigkeit fordert in heutigen Zeiten mehr Mut und Kreativität und als Unternehmer sollte man nicht allzu lange auf das Altbewährte setzen, sondern offen für das Unbekannte sein und neue Wege beschreiten.

Haustechnik in modernen Zeiten

Früher nutzte man Räume als sichere Unterkunft vor Gefahren wie Naturgewalten oder als Versteck vor Feinden und wilden Tieren. Auch damals gab es bereits unterschiedliche Arten von Räumen. Wohnräume, die für Behaglichkeit und Sicherheit sorgten; Versammlungsräume, die Platz und Möglichkeiten boten, um sich zu begegnen oder auch öffentliche Räume, die für Handel oder Unterhaltung genutzt wurden.

Heute reicht es oft nicht mehr, eine Feuerstelle im Raum zu haben, die für Behaglichkeit sorgt. Die Feuerstelle wurde von einem Fernsehgerät ersetzt. Der Platz für die Zusammenkunft der Familie und Empfang der Gäste wurde zum Wohnraum.  Außerdem wurde das Häuschen hinter dem Haus direkt an den Wohnraum angebaut, um sich den Weg bei schlechtem Wetter zu sparen und den Gefahren von außen aus dem Weg zu gehen. So entstand ein WC-Raum, der häufig mit dem Badezimmer kombiniert wird. Um Gerüche und Geräusche in dem Wohnraum zu reduzieren, verlegte man das Kochen in einen eigenen Raum, die Küche wurde geboren. Auch ein abgetrennter Rückzugsort für Schlaf und Erholung fehlte noch und so musste ein weiterer Raum geschaffen werden, das Schlafzimmer. 

Um gute Funktionalität der Räume zu erreichen, entstand der Bedarf nach unterschiedlichen Verbesserungen der Räume. Wohnraum benötigt Licht, Wärme und frische Luft. WC/Badezimmer brauchen Frischwasserversorgung und Abwasserentsorgung, Licht, Wärme und frische Luft. So verhält sich das mit jedem Raum in einer Wohneinheit. Jedes Zimmer hat seinen eigenen Charakter. Je stärker die Persönlichkeit oder auch die spezifische Nutzung eines Raumes ausgeprägt ist, desto besser und behaglicher fühlen sich die Bewohner der Räume/Wohnungen oder Häuser. Haustechnik und unterschiedlichste Berufszweige, die sich hinter dieser Bezeichnung verbergen, wurden geboren. Heizung, Sanitär, Lüftung, und Elektrotechnik wurden zum festen Bestandteil des Wohnungs-/Hausbaus. 

Mit den Wohnungen oder dem Eigenheim ist es aber noch nicht getan. Es entstanden, dem Bedarf entsprechend, unterschiedlichste Arten von Räumen, die zu komplexen Gebäuden wuchsen. Räumlichkeiten für Arbeit (z.B. Fabriken, Büros), Veranstaltungsräume (z.B. Theater oder Kirchen),  Räume für Handel und Verkauf (z.B. Einkaufszentren) und viele weitere Nutzungsarten. Diese müssen, genau wie die Wohnungen oder Eigenheime, optimiert und charakteristisch gestärkt werden. Zu den Berufszweigen des Wohnungsbaus kamen zusätzlich weitere spezifische dazu, wie Kältetechnik oder MSR-Technik.

Architekten sind nicht mehr allein

Es ist durchaus möglich, dass ein Eigenheim oder eine Wohnung von dem Besitzer entworfen, geplant und gebaut wird. Diese Aufgaben übernahmen früher Architekten. Nicht weil sie mehr Fähigkeiten hatten, sondern weil die Komplexität der Haustechnik noch nicht so ein hohes Niveau erreicht hatte. Heute ist jedes Gewerk an seine eigene Bau-Norm gebunden und für die Planung benötigt man besondere gewerkespezifische Kenntnisse. So musste der Architekt einige Aufgabengebiete abgeben und es entstanden wieder neue Berufszweige im Planungssektor wie Statiker, Brandschutzexperten, Innenarchitekten und TGA-Ingenieure (die für die Technische Gebäudeausrüstung und/oder die Versorgungstechnik zuständig sind). Für die unterschiedlichsten Planungsberufe gibt es heute eigene Studiengänge, die fächerübergreifend im Studiengang der Architektur gelehrt werden. Dort werden alle Themen rund um das Gebäude angesprochen und man hat die Möglichkeit, sich auf eine bestimmte Richtung zu spezialisieren oder als Architekt tätig zu sein.

Arbeit mit digitalen Medien 

Als unterstützende Berufsgruppe für die Planer und Architekten erlebte der Beruf der Technischen Zeichner dank der Digitalisierung eine große Wandlung. Durch CAD-Systemen (Computer Aided Design) wuchsen viele neue Berufe wie Pilze aus dem Boden : Technische Zeichner, Bauzeichner, Konstrukteure, Systemplaner, Technische Produktdesigner und viele weitere. Diese unterscheiden sich je nach ihrem Aufgabengebiet, wie z.B. Stahlbau, Architektur oder Versorgungstechnik. Es sind zahlreiche Möglichkeiten entstanden, eine planerische Leistung in digitalen Medien darzustellen. Die Zeiten, in denen ein Architekt alles auf einem Papierblatt mit einem Stift dargestellt hatte, sind vorbei. Digitale Möglichkeiten bieten eine sehr genaue Darstellung der Planung, schnelle Korrekturen und Anpassungen, dreidimensionale Gestaltungen und virtuelle Rundgänge durch ein Gebäude. Eine gute Darstellung der Planung hinterlässt beim Kunden ein beruhigendes Gefühl, Vertrauen zu dem Planer und Begeisterung für das Projekt. Um das zu erreichen, benötigt man einen Spezialisten auf dem Gebiet der technischen Zeichnungen, denn für einen Ingenieur ist es zeitlich kaum möglich, sich mit den Techniken, Normen und unterschiedlichen Programmen für das Erstellen einer Zeichnung auseinanderzusetzen.